Rückblick Menschenstrom 2016

Menschenstrom Foto16

http://www.aargauerzeitung.ch/aargau/kanton-aargau/6000-teilnehmer-am-menschenstrom-gegen-atom-im-aargau-130363776

http://www.nzz.ch/schweiz/aktuelle-themen/atomenergie-tausende-demonstrieren-im-aargau-gegen-atomenergie-ld.90092

6000 engagierte Menschen am Menschenstrom ohne Atom

Am Sonntag, 19. Juni 2016 trafen in Scharen Menschen von ganz verschiedenen Seiten, Regionen und aus dem Ausland herkommend in Windisch ein, wandernd, per Velos oder mit dem ÖV. Ausgerüstet mit den Fahnen «Atomstrom nein danke», mit «Erneuerbar ja klar» und mit vielen grossen und kleinen Transparenten. Darauf Aussagen wie «L’atome ou la vie? A vous de choisir» oder «Da ist Hopfen und Malz verloren und auch der Chacheli-Tokter kann nicht mehr helfen / Beznau I und II abstellen / Mühleberg auch», visualisiert mit einer Zeichnung eines AKWs, das durch Flick-Klammern mühsam zusammengehalten wird.

Trockenen Fusses gelangten auch die Kernfrauen und Sterntreffen-Leute samt Sympis auf dem Demoplatz ein. Kaum angekommen, entlud sich wolkenbruchartig Regen. Im Zelt von KAIB – kein Atommüll im Bözberg! – fanden wir Schutz, wir seien ja eine Art LeidensgenossInnen. Auch sie wehren sich gegen ein Endlager auf ihrem Gebiet. Die Organisation des Menschenstroms hatte mit Zelten vorgesorgt, und die Verpflegung mit Essen und Getränken funktionierte bestens. Wohltuend klang für uns die vertraute Stimme von Marianne Studerus aus dem Weinland, der Sprecherin der ganzen Kundgebung. Gekonnt führte sie durch das Programm mit eindrücklichen Reden und fulminanten Protestsongs der Born Band Basel.

Einige Punkte gilt es hervorzuheben:

  • Die Schweiz hat mit Beznau I den traurigen Rekord, das älteste AKW der Welt zu besitzen, ein grosses Gefahrenpotential.
  • Die unglaublichen Gefahren, die von dieser veralteten und zugleich überrissen teuren Technologie ausgehen, werden sich nie rechnen.
  • Die Warteliste ist lang. Immer noch warten ungezählte Menschen in der Schweiz auf einen positiven KEV-Vergütungs-Entscheid. Seit Jahren wird damit die Energiewende blockiert. Zuerst gehörte die CH zu den Pionieren von erneuerbarer Energie, nun rutscht sie in die hinteren Ränge der Staaten mit erneuerbarer Energie. So konnten auch die prognostizierten ca. 50 000 Arbeitsstellen nicht geschaffen werden.
  • Genaue Eckdaten zum Abstellen der AKW fehlen, dadurch entsteht Planungsunsicherheit, und die Energieministerin Doris Leuthard macht kaum vorwärts.
  • Es gibt weltweit noch kein Endlager für atomaren Abfälle

Die Stimmung war trotz Regen gut und friedlich. Spontane Treffen und reger Informationsaustausch mit Unbekannten, Freundinnen und Freunden wurden möglich. Fazit: Es hat sich gelohnt, trotz kleiner Erwähnung in grossen Zeitungen.

Wir bleiben dran!

 

Hanna Herter-Leu, Andelfingen 

 

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