Geschichte der Kernfrauen

Unterschriftensammlung für die europäische Petition «eine Million Europäer für den Atomausstieg» in Winterthur

Geschichte der Kernfrauen

Aufgeschreckt und beunruhigt durch die Tatsache, dass hier bei uns im Weinland ein Atommüll-Endlager für hochradioaktiven Abfall geplant ist, und erzürnt durch die undurchsichtige Informationspolitik von BFE/Nagra/Ensi, hiess es 2005 für einige Frauen: Kopf in den Sand stecken oder uns selber aufmachen, um unabhängige Informationen zu finden.
Seither kommt die Gruppe Kernfrauen regelmässig zusammen. Wir pflegen einen grossen SympathisantInnenkreis. Bei unseren Tätigkeiten geht es darum, zu sensibilisieren, zu informieren und politisch, gesellschaftlich Einfluss zu nehmen.

Weshalb eine Frauengruppe?
Aus dem Protokoll der ersten Zusammenkunft am 25.10. 2005 heisst es:
„An unseren Zusammenkünften haben Emotionen, sämtliche Ideen und Humor Platz.“ – „Die Reaktionen sind emotionaler, andere Diskussions- und Lösungsfindungsart, als Gebärerin auch Bewahrerin, Ganzheitlichkeit.“ Der Entscheid, eine Frauengruppe zu bleiben, war gefallen.

Womit?
Mit Aktivitäten wollen wir auf das Thema Atomkraft und seine Folgen aufmerksam machen. Kreativ, niederschwellig, Partei unabhängig, beharrlich wollen wir auftreten: Stand an verschiedenen Märkten (ab 2005), mit Aktionen (u.a. einem Fasnachtsspiel in Winterthur und Zürich 2006), mit Unterschriftensammlungen, Stellungnahmen, Leserbriefen, Wahlempfehlungen und Inseraten, mit kritischer Teilnahme an Informationsveranstaltungen (u.a.von Nagra/BFE/Ensi). Wir engagieren uns mit andern Gruppen an Demonstrationen (u.a. am Menschenstrom (2012/2016). Wir übernahmen die Organisation des „Sterntreffens“ in Benken (2009 bis 2020: Die Idee des Austausches mit Gleichgesinnten kam von Thomas Jochim aus Deutschland) und des Wintersterntreffens, welches sich zur Institution „Matinées“ entwickelte (seit 2010: informative Vorträge zum Thema Atomkraft). Wir wurden Trägerinnen der Mahnwache (seit 21.5.15. Jeden Donnerstag von 17 bis 18 Uhr stehen wir an der Strasse in der Nähe der geplanten Oberflächenanlagen).
Wir sammeln Fakten, recherchieren, reagieren flexibel und kurzfristig auf neue Informationen, vernetzen uns mit andern Gruppen. Mit eigenen Statements beziehen wir Stellung. Wir lassen uns durch Scheinsicherheit nicht beruhigen.

Wozu?
Je mehr wir uns ins Thema vertieften, umso mehr merkten wir, wie komplex das Thema Atommüll ist. Es hängt mit vielen anderen Themen zusammen: Uranabbau, Atomwaffen und deren Geheimhaltungstaktik (undurchsichtige Informationspolitik), Macht und Ohnmacht (Energiewirtschaft, Politik), Energie allgemein (erneuerbare und menschliche) und Energiepolitik, Umwelt (Sorgfalt, Wohlstand, Ausbeutung). Das Thema ist generationen-übergreifend, hoch technisch und international. Wir merkten, dass, wer ohne dieses Wissen ist und ohne Erfahrungen wie der unsern, gerne glaubt, dass Atomkraft eine sichere, gute Sache sei. Informieren ist unser Anliegen.
Mit immer neuen Ideen versuchen wir, die Zusammenhänge des Themas bekannt zu machen. Es ist ein langwieriges Engagement. Eines, das zermürben könnte, wer sich alleine daran macht. Deshalb: Zusammen halten wir aus und halten wir durch.

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