Neue ETH Studie und Entwarrung der Nagra (Andelfinger Zeitung 7./9./11. Januar 08)
Es erstaunt immer wieder, wie es der Nagra gelingt, Tatsachen so zu interpretieren, dass sie die Bevölkerung damit beruhigen kann. Erst beim genauen Lesen des Artikels „Nagra entwarnt“, tauchen Fragen auf. Was heisst „Der Opalinuston dichte sich selber wieder ab, wenn die Stollen nach der Abfalleinlagerung wieder gefüllt werden.“? (Andelfinger Zeitung 7.1.08) Es heisst, dass die Nagra davon ausgeht, dass die Stollen nach der Einlagerung wieder gefüllt werden. Der hochradioaktive Abfall ist somit nicht mehr rückholbar und kann, bei evt. technischem Fortschritt oder bei Verseuchung der Umgebung, nicht mehr zurückgeholt werden. Nach meinen Informationen ist noch nicht entschieden, ob das Lager geschlossen wird oder nicht. Es steht der Nagra nicht zu, diesen Entscheid zu fällen. Auch wenn das Lager geschlossen würde, würde es eine Zeit lang offen bleiben müssen. Was geschieht mit den Rissen in dieser Zeit? Trocknen sie aus? Wie wird dies die Selbstabdichtung beeinflussen?Herr Löw (neueste ETH-Studie) spricht von „Überraschungen“, was soviel heisst wie: Es wurde nicht damit gerechnet, dass die Ausbildungsart und der Bildungsmechanismus der Risse so sein werden. (Landbote vom 14.1.08.) Wir werden noch mit vielen Überraschungen rechnen müssen. Der KNE-Bericht (Kommission Nukleare Entsorgung) hatte bereits deutlich gezeigt, dass viele Fragen noch offen sind.Wer Unsicherheitsfaktoren bemängelt, wird beruhigt. Der Entsorgungsnachweis wurde gesprochen und damit können weitere AKWs geplant werden. Die Atomindustrie hofft auf den Bau und Betrieb. Dieser veraltete Zweig der Energiewirtschaft hätte viel zu verlieren, wenn dank dem Widerstand der Bevölkerung sich neue Wirtschaftszweige entwickeln könnten: Erneuerbare Energien mit lokaler Energiegewinnung und damit einhergehenden neuen Arbeitsplätzen.Renate Kolb
Finde ich einen sehr guten Artikel