So verspielt man Vertrauen. Nicht nur beim atomaren Zwischenlager Asse wurde manipuliert, sondern auch beim geplanten Endlager Gorleben. In dieser Woche stellte sich heraus, dass Helmut Kohls Minister im Jahr 1983 im Auftrag der Atomwirtschaft getrickst, getäuscht und gelogen haben. Gorleben sollte damals um jeden Preis der Öffentlichkeit als „geeignetes“ Endlager für Atommüll präsentiert werden.
Wir wissen jetzt: Nicht unabhängige Wissenschaftler, sondern die schwarz-gelbe Regierung Kohl bestimmte dabei, was Stand der Wissenschaft bei der Suche nach einem atomaren Endlager war. Objektive wissenschaftliche Erkenntnisse waren aus ideologischen Gründen nicht erwünscht. Und dabei ging es um die gefährlichste Technologie der Menschheitsgeschichte. Von der Regierung abhängige Wissenschaftler wurden sanft gezwungen, ihre Gutachten zu schönen. Die eigentlichen Gefahren wurden bewusst heruntergespielt.
Der jetzt bekannt gewordene Skandal ist vergleichbar den Manipulationen der Regierung des George W. Bush beim Klimawandel. Auch in den USA haben sich Wissenschaftler bei Überlebensfragen der Menschheit dem Druck verantwortungsloser Politiker gebeugt.
Quelle: Franz Alt www.sonnenseite.com
Weitere Informationen: Spiegel Online | Holger Dambeck | 09.09.09

Liebe Kernfrauen,
ich freue mich über Euer Engagement. Meine Familie und ich leben in Wolfenbüttel, einem wunderschönen Städtchen, das 8 km von Asse2, 11 km von Schacht Konrad (Salzgitter), 35 km von Morsleben und 110 km von Gorleben entfernt ist.
Auch bei Asse2 wurden die Bedenken und Tatsachen (die Schächte Asse 1 und Asse 3 waren schon längst abgesoffen) den Interessen der Atomindustrie geopfert. Frau Merkel kannte den Zustand von Asse 2 als damalige Bundesumweltministerin schon 1996. Wir Anwohner nicht. Hätten nicht ein paar Wackere der BI AufpASSEn dafür gekämpft, dass Asse 2 nicht nach Bergrecht, sondern nach Atomrecht geschlossen wird, wäre klammheimlich alles zugeschüttet worden. Wenn wir „Glück“ gehabt hätten, wäre rechtzeitig aufgefallen, wenn das Trinkwasser kontaminiert worden wäre. Der Ministerpräsident (Herr Wulff) Niedersachsens, des Bundeslandes, in dem bzw. in dessen unmittelbarer Nachbarschaft alle geplanten oder tatsächlichen Endlager liegen, kümmert sich überhaupt nicht. Im Gegenteil er ist für den Ausstieg aus dem gesetzlich geregelten Atomausstieg, also für Laufzeitverlängerung von AKWs und damit für noch mehr Atommüll.
Es war schon unverantwortlich mit der Kernkraft anzufangen ohne ein Endlager zu haben, noch unverantwortlicher ist, wenn nach all den Erfahrungen noch weiter gemacht wird.
Ich danke Euch für Eure Unterstützung, viel Glück für Eure Aktionen.
Euren Wahlspruch: „Widerstand wirkt Wunder“
finde ich klasse.
Ganz viele Grüße
Eleonore Bischoff